“Ein dyskalkuler Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole, wie Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht dyskalkule Menschen, dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechnens.“ (Definition nach Dr. Astrid Kopp – Duller 1995)
Menschen mit einer Dyskalkulie haben eine zeitweise Unaufmerksamkeit beim Rechnen und finden mühevoll wieder zurück zur Aufgabe. Sie haben differente Sinneswahrnehmungen, d. h. Auffälligkeiten im optischen, akustischen und/oder räumlichen Bereich und Fehler bzw. Wahrnehmungsfehler beim Rechnen.
Was ist eine Dyskalkulie?
Dyskalkulie, ähnlich einer Legasthenie; ist eine im Menschen vorhandene genbedingte, durch Vererbung weitergegebene Veranlagungen. Durch gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Dyskalkulie ist eine spezielle Teilleistungsschwäche. Beständige Minderleistungen im Lernstoff des arithmetischen Grundschulbereiches werden deutlich , wobei die betroffenen Schüler mit ihrer subjektiven Logik in systematisierbarer Art und Weise Fehler machen, die bekannten nachweisbaren Fehlertypen entsprechen.
Was sind die wichtigsten Symptome für eine Dyskalkulie?
*Angst vor der Mathematik.
*Angst vor den Klassenarbeiten in Mathematik.
*Angst vor der Lehrperson in Mathematik.
*Ständige Misserfolge im Fach Mathematik, obwohl vorher „erfolgreich“ geübt wurde.
*Im Vergleich zu anderen Schülern und Fächern hoher Zeitaufwand für die Hausaufgaben in Mathematik.
*Orientierungsprobleme wie z.B. Probleme beim Positionierungen wie oben, unten, links, rechts und zwischen. Einer und Zehner werden häufig verwechselt, ähnliche Ziffern wie 9 und 6 werden häufig verwechselt.
*Die Aufgabenstellungen werden zumeist zählend bewältigt. Das Kind hat Probleme, rückwärts zu zählen und nur aus der Vorstellung heraus abzuzählen, z.B. „In unserem Wohnzimmer stehen…, 6 Stühle!“
*Es werden oft die Rechenarten –minus mit plus, mal mit plus vertauscht. *Sie haben oft Schwierigkeiten mit Sachaufgaben, können sich das Einmaleins nur schwer merken. *Im Zusammenhang mit der Null treten häufig Fehler auf.
*Häufig haben sie Schwierigkeiten, die Uhr zu lesen
Dyskalkulietraining
Erarbeitet man mit allen Kindern, die Dyskalkulie haben, zuerst nochmals die Zahlensymbole, die Menge, die Operationszeichen und fährt man dann fort mit dem Zehneraufbau – oder läuft da auch manches parallel?
Manchmal muss man tatsächlich auch noch mit älteren Kindern sehr basal beginnen! Zuerst muss man feststellen, wo das jeweilige Kind steht und hier kontinuierlich mit dem Aufbau beginnen.
Was sollte im Dyskalkulietraining gefördert werden?
Man sollte, besonders unter der Berücksichtigung der Entwicklungsbesonderheiten des Kindes, vom konkreten Handeln und Operieren mit Materialien ausgehen. Viele bildhafte Darstellungen, die dann ins Abstraktere führen sollten, können das Verständnis der Zeichen fördern. Hilfreich ist dabei Konkretes neben Bildhaftes und Abstraktes zu legen, um vom Konkreten zum abstrakten Zeichen das Verständnis des Kindes zu führen.